GBC 2019 » die German Conference on Bioinformatics in Heidelberg

Seit den neunziger Jahren findet jährlich die Deutsche Konferenz zur Bioinformatik (German Conference on Bioinformatics 2019) statt. Nachdem man im letzten Jahr mit Wien die Tagung außerhalb von Deutschland stattfinden ließ, ging es jetzt nach Heidelberg. Nicht zum ersten Mal, denn vor neunzehn Jahren fand hier schon einmal die Bioinformatik-Konferenz statt. Für die GCB 2019 traf man sich am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, wo über mehrere Tage viele Themen besprochen wurden.

German Conference on Bioinformatics 2019

Es gab neben normalen Vorträgen auch Workshops, Poster-Sessions und natürlich auch die Keynote-Speaker, deren Inhalte mit besonderer Spannung verfolgt wurden. Am 16. September ging es mit Vorveranstaltungen los, einen Tag später begann dann die eigentliche dreitägige Konferenz. Neben den Inhalten zur Bioinformatik, die in den letzten Jahren wieder einige Sprünge hinlegen konnte, gab es für die Teilnehmer auch ein Freizeitprogramm. In diesem Artikel gibt es einen Überblick zur Bioinformatik-Konferenz 2019 (GCB 2019).

Deutsche Konferenz über Bioinformatik 2019 in Heidelberg

Heidelberg ist natürlich eine Stadt, in der wissenschaftliche Konferenzen keine Seltenheit sind. Das gilt auch für die Bioinformatik, für die man sich schon einmal vor neunzehn Jahren in der Stadt getroffen hat. Jetzt war es wieder soweit, nachdem man im letzten Jahr in Wien war und somit erstmals außerhalb von Deutschland. Auch die diesjährige Konferenz wurde wieder in englischer Sprache gehalten, da es einige internationale Gäste gegeben hat. Es waren mehrere hundert Wissenschaftler vor Ort, die durchaus ein breites Spektrum an Disziplinen abgebildet haben, was typisch für die interdisziplinäre Bioinformatik ist.

Als Veranstaltungsort hat man sich für das German Cancer Research Center entschieden. Im Vorfeld konnte man sich über die Webseite zur Konferenz über Hotels in der Stadt informieren und konnte bei einigen Unterkünften auch spezielle Preise für Konferenzteilnehmer erhalten. Zu den lokalen Organisatoren gehörten unter anderem Prof. Dr. Christoph Dieterich von der Abteilung für Bioinformatik und Systemkardiologie des Universitätsklinikums Heidelberg und Benedikt Brors von der Abteilung Angewandte Bioinformatik.

Veranstaltet wurde die GCB 2019 von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie. Als Partner waren unter anderem Merck, Boehringer Ingelheim und die Klaus Tschira Stiftung mit an Bord. Im Vorfeld konnten Teilnehmer Paper einreichen, wenn sie Vorträge halten wollten. Es gab eine vielseitige Themenauswahl, zu der man etwas einreichen konnte. Unter anderem Multi-omische Ansätze, Hochdurchsatz-Sequenzierung, Molekulare Evolution, Big Data-Analyse und maschinelles Lernen sowie computergestützte Infrastrukturen. Die Konferenz war für die Tage vom 16. bis zum 19. September 2019 angesetzt.

Das Programm der GCB 2019

Das Programm der GCB 2019Am Montag, dem 16. September ging es los. Allerdings mit Workshops und verschiedenen Vorveranstaltungen. Die eigentliche Konferenz begann am Dienstag. Nach der Registrierung folgte um 10 Uhr die offizielle Eröffnung durch Prof. Dr. Christoph Dieterich und Prof. Dr. Andreas Draguhn. Der erste Keynote-Vortrag wurde von Prof. Dr. Oliver Kohlbacher von der Universität Tübingen gehalten. Sein Thema war “From Omics Data to Therapies – Personalizing Treatments”. Nach dem sechzig minütigen Vortrag gab es eine erste Kaffeepause, ehe es mit einer Reihe von Vorträgen weiterging, die alle im Hörsaal stattgefunden haben.
 
Vorträge des Tages waren unter anderem “Kubernetes is a versatile tool to provide WebApps for data exploration on individual omics projects” von Prof. Dr. Mario Looso, “Combined topological and enrichment analyses of causal signaling models contextualized by gene expression data revealed putative pathways responsible for drug-induced liver injury” von Enio Gjerga, “Systems biology-based investigation of cooperating miRNAs as monotherapy or adjuvant therapy in cancer” von Dr. Xin Lai und auch “The ELIXIR Galaxy Community update” von Björn Grüning.

Am Vorabend folgte die erste Poster-Session. Außerdem gab es am Abend eine spezielle Veranstaltung, ein Vortrag mit Dinner zum Thema “Target Discover Meets Big Data” von Prof. Robert Gentleman von 23andMe San Francisco. Gentleman war einer der insgesamt sechs Keynote-Speaker. Neben ihm waren noch Michaela Frye von der University of Cambridge dabei, außerdem Sabine Koch vom Karolinska Institut, Oliver Kohlbacher von der Universität Tübingen, Oliver Stegle vom Deutschen Krebsforschungszentrum und Anna Kreshuk vom European Molecular Biology Laboratory.

Übersicht zur Bioinformatik

Die groben Anfänge der Bioinformatik lassen sich in den achtziger Jahren finden, als Computer vermehrt auch zur wissenschaftlichen Arbeit eingesetzt wurden, wenn auch noch rudimentärer als heute. 1985 gab es die erste Konferenz zu “Biotechnologie & Information” in Braunschweig, die für die nächsten vier Jahren als “Computeranwendungen in den Biowissenschaften” bezeichnet wurde. Als “Computer Applications in the Biosciences” ging es dann 1990 erstmals nach München, danach nach Berlin und erneut nach Braunschweig. Seit 1993 heißt die Konferenz “German Conference on Bioinformatics” und fand schon in vielen verschiedenen Städten statt.

2000 ging es erstmals nach Heidelberg. Die GCB 2012 war in Jena, die von 2014 in Bielefeld und die Bioinformatik-Konferenz 2017 in Tübingen. In den letzten dreißig Jahren sind die Konferenzen stabil geblieben, in den Forschungsfeldern hat sich aber jede Menge getan, was natürlich mit der verbesserten Technologie zu erklären ist, die jedes Jahr große Sprünge macht, was die Rechenkapazitäten und weiteren Möglichkeiten angeht. In der Bioinformatik geht es grundsätzlich darum, Computertechnologien zu nutzen, um damit biologische Fragestellungen zu behandeln.

Fazit zur GCB 2019 in Heidelberg

Seit die Konferenzen in den achtziger Jahren ihren Anfang genommen haben, hat sich einiges in der Welt der Bioinformatik getan. Das lässt sich auch jedes Jahr bei der German Conference for Bioinformatics feststellen, die in diesem Jahr nach neunzehn Jahren erneut in Heidelberg stattgefunden hat. Vier Tage lang waren Wissenschaftler vor Ort, teilweise aus dem Ausland angereist, um vor Ort Vorträge zu halten und zu hören. Es gab ein breit aufgestelltes Programm, das zudem auch Workshops und Poster-Sessions beinhaltete. Sechs Keynote-Vorträge wurden im Verlauf der Tage gehalten. Die Bioinformatik-Konferenz 2020 wird in Frankfurt stattfinden.

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